Wer im Jahr 2016 mit der Deutschen Bahn in den Weihnachtsurlaub starten möchte, sollte die Verhandlungen zwischen dem Unternehmen und der Gewerkschaft der Lokführer, kurz GDL, genau im Auge behalten. Derzeit laufen neue Tarifverhandlungen zwischen den beiden Genannten. Die GDL verlangt für ihre Mitglieder einerseits eine Lohnerhöhung und andererseits Verbesserungen bei den Dienstplänen und den Freizeitregelungen. Die Verhandlungen haben gerade eben begonnen und sollen mit dem Terminschwerpunkt November 2016 durchgeführt werden. Gewerkschaftschef Claus Weselsky machte in einem Statement allerdings bereits deutlich, dass die Mitglieder der GDL bei fehlender Kompromissbereitschaft der Deutschen Bahn auch vor Streiks mitten in der Weihnachtsreisezeit nicht zurückschrecken werden.
Der Weihnachtsurlaub mit der DB ist 2016 echt in Gefahr
Die Forderungen der GDL sind sehr umfangreich. Das Ziel ist eine vierprozentige Lohnerhöhung, wobei man sich aber auch mit 2,5 Prozent zufriedengeben würde. Noch viel gravierender sind die Forderungen zur Freizeitplanung. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass sich die Deutsche Bahn darauf einlassen wird, für die beschäftigten Lokführer die freien Tage ein ganzes Jahr im Voraus festzulegen. Schon jetzt hat die Führungsspitze der Deutschen Bahn angekündigt, dass nicht alle Forderungen der Gewerkschaft erfüllt werden können. Dieser Hinweis dürfte sich auf genau diese Freizeitregelungen beziehen, weil davon die Flexibilität des Mitarbeitereinsatzes erheblich eingeschränkt wird. Nicht nur die GDL fordert die Deutsche Bahn derzeit an den Verhandlungstisch. Gefahren drohen der planmäßigen Anreise in den Weihnachtsurlaub auch von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, mit der sich die Deutsche Bahn ebenfalls über einen neuen Tarifvertrag einigen muss.
Die GDL hat ihre Konsequenz 2014 und 2015 eindrucksvoll bewiesen
Dass die Streikankündigung durch Claus Weselsky nur eine leere Drohung bleibt, sollten diejenigen nicht hoffen, die ihren Weihnachtsurlaub mit der Deutschen Bahn antreten möchten. Allein im Jahr 2014 streikten die in der GDL organisierten Lokführer ein halbes Dutzend Mal. Dabei wurde der Personenverkehr im November 2014 über einen Zeitraum von 64 Stunden am Stück bestreikt. Als die Deutsche Bahn auch im Frühjahr die Forderungen nicht erfüllen wollte, startete die GDL zwei weitere Streiks. Dabei traf es den Personenverkehr im Mai 2014 über einen Zeitraum von 127 Stunden.
Quelle: dpa, statista