Weihnachtsstern

Inzwischen ist es äußerst fraglich, ob in Deutschland alle geplanten Weihnachtsmärkte 2021 stattfinden können. Die Entwicklung der Corona-Lage spricht dagegen.

Wird es die vielerorts fast vollständig vorbereiteten Weihnachtsmärkte 2021 geben können? Hier gehen die Meinungen teils deutlich auseinander. RKI-Chef Robert Wieler warnte nachdrücklich davor, Großveranstaltungen weiter wie bisher durchzuführen. Er empfiehlt mit Bick auf die Zahlen die Absage von Großevents und begründet die Empfehlung mit einer Hochrechnung zur Entwicklung der Krankenhausbelegungen. Kritik gab es von mehreren Seiten auch zum Beginn der „5. Jahreszeit“ in Köln. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder forderte eine drastische Verschärfung der Corona-Schutz-Regeln. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer schließt sogar die Notwendigkeit neuerlicher Lockdowns nicht aus.

Aktuelle Lage der Weihnachtsmärkte 2021 am Beispiel Sachsen

Michael Kretschmer hat am 11. November 2021 explizit eine Absage aller Weihnachtsmärkte angemahnt. Seiner Meinung nach muss vom Bund eine solche Anordnung kommen. Den 25. November 2021 als Tag einer Entscheidung hält er für zu spät. Das deckt sich mit der Warnung des RKI-Chefs Robert Wieler, der die aktuelle Lage als „5 nach 12“ bezeichnete. Doch die Bürgermeister Dirk Hilbert (Dresden) und Sven Schulze (Chemnitz) halten dagegen. Ihnen geht sogar die Anwendung der 2G-Regel für die Weihnachtsmärkte 2021 in ihren Städten zu weit. Sie fordern bei einer von der Landesregierung angeordneten Absage eine Entschädigung für die Kommunen als Marktbetreiber sowie die Händlerinnen und Händler, die sich in Erwartung der Märkte bereits mit Waren eingedeckt haben. Deutlich einsichtiger ist der Schutzverband Dresdner Stollen e. V., der dem diesjährige Stollenfest mit Blick auf die Entwicklung der Corona-Lage bereits am 12. November 2021 eine Absage erteilte.

Weihnachtstradition vs. Corona-Schutz: Urteilen Sie selbst!

Das Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer härtere Einschnitte fordert, ist nur zu verständlich. Sachsen ist inzwischen das Bundesland mit der höchsten 7-Tages-Inzidenz. Das RKI gibt sie für den 12. November 2021 mit einem Wert von 569 an. Dahinter platzieren sich Thüringen mit 491,3 und Bayern mit 454,9. Sachsen hat mit einigen Hotspots zu kämpfen. Die 7-Tages-Inzidenz im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge lag zeitgleich bei 1031,0 und im Landkreis Meißen bei 941,9. Sie ist nicht mehr das alleinige Kriterium, aber sie liefert Hinweise darauf, wie sich die Lage in den Krankenhäusern in den nächsten Tagen entwickelt. Beim Krankenhauscluster Dresden wurde bei der Belegung von Normalstationen der „rote Bereich“ bereits erreicht. Das Krankenhauscluster Chemnitz steht kurz davor. ITS-Betten für COVID-19-Patienten im Krankenhauscluster Chemnitz waren bereits am 11. November 2021 zu 93,4 Prozent ausgelastet. In Dresden lag die Auslastungsquote zeitgleich bei 84,8 Prozent. Was ist für Sie wichtiger? Sind es die Weihnachtsmärkte 2021 oder die Garantie, im Ernstfall eine schnelle medizinische Versorgung zu bekommen?

Quelle: Landesregierung Sachsen, RKI, ARD, RTL