Weihnachtsstern

Wer einen Blick in die Geschichte der Weihnachtspyramiden wirft, wird in Deutschland bereits im 18. Jahrhundert fündig. Die im Advent und zu den Feiertagen übliche Pyramide vereint gleich zwei Traditionen in sich. Im Norden und Osten Europas sollte mit viel Licht das Unheil aus der dunklen Jahreszeit vertrieben werden. In Westeuropa und Südeuropa wurden zu diesem Zweck immergrüne Zweige verteilt. Die Immergrünen Zweige werden durch den Baum in der Mitte und das Licht mit den Kerzen repräsentiert. Ausgehend vom Erzgebirge eroberten die Weihnachtspyramiden nach heutigen Verständnis ganz Europa.

Wie sahen die ersten Weihnachtspyramiden aus?

In der Anfangszeit bestand die Pyramide aus einem Gestell aus Draht oder Holz, um welches Tannenzweige gebunden wurden. Im Gegensatz zur heutigen Adventspyramide gab es aber nicht nur Kerzen am unteren Ende des Gestells, sondern sie wurden über die gesamte Länge der zumeist vier Ständer verteilt. Damit wurde die Pyramide auch zum Pendant des Weihnachtsbaums. Diese Form wird im Volksmund als „Berliner Pyramide“ sowie alternativ als „Perjamide“ und „Perchtemide“ bezeichnet. Die Erzgebirgler nennen diese weihnachtliche Dekoration „Peremett“. Sie wird offiziell erstmals im Jahr 1716 in der Chronik der Stadt Schneeberg erwähnt.

Wann entstanden die ersten großen Weihnachtspyramiden?

Die Idee zur Großpyramide hatte der Bergmann Traugott Pollmer. Doch die Realisierung seiner Idee erlebte er leider nicht mehr, denn der Bau begann erst drei Jahre nach seinem Tod im Jahr 1931. An der „Frohnauer Pyramide“ arbeiten zahlreiche Handwerker sowie Mitglieder des Schnitzvereins von Frohnau mit. Die „Frohnauer Pyramide“ brachte es mit vier Etagen auf eine Höhe von 4,75 Metern. Statt der traditionellen Kerzen kam eine elektrische Beleuchtung zum Einsatz. Allerdings war sie nur zwei Jahre in Betrieb.

Inzwischen gibt es in Deutschland zahlreiche Großpyramiden. Im Jahr 2008 wurde beispielsweise im erzgebirgischen Adorf eine Stabpyramide mit einer Höhe von 6.40 Metern in Betrieb genommen. Auch sie besitzt vier Etagen, auf denen Teile der Ortsgeschichte von Adorf dargestellt werden. Eine echte Besonderheit unter den großen Weihnachtspyramiden stellt das Modell im Lößnitzer Ortsteil Affalter dar. Sie weicht von der üblichen Form ab, denn sie wurde von den Machern als Mühlengebäude gestaltet. Die rund 5,5 Meter hohe Pyramide kann ganzjährig besichtigt werden.

Eine mit 10,5 Metern sehr hohe Weihnachtspyramide kann seit 1992 jedes Jahr auf dem Weihnachtsmarkt in Annaberg bewundert werden. Sie verbindet auf den drei Etagen Elemente der Stadtgeschichte mit Teilen der Weihnachtsgeschichte. Hier ist unter Anderem eine Nachbildung von Adam Ries zu finden. Wer sich eine Pyramide in Form eines Huthauses anschauen möchte, sollte sich auf dem Weihnachtsmarkt im erzgebirgischen Breitenbrunn einfinden. Auch Gelenau kann mit einer Großpyramide mit einer imposanten Höhe von 11 Metern aufwarten. Hier stehen bei den Motiven die handwerklichen Traditionen der Region im Vordergrund.

Weihnachtspyramiden für das Wohnzimmer

Wer eine Pyramide als Adventsdeko für das Wohnzimmer haben möchte, kann aus Modellen mit einer oder mehreren Etagen wählen. Die größten als Massenware erhältlichen Pyramiden bringen es auf etwa 60 Zentimeter Höhe. Jedoch sind in deutschen Wohnzimmern aber auch zahlreiche Einzelanfertigungen anzutreffen, die vier und mehr Etagen haben. Sie bringen es durchaus auf Höhen von weit mehr als einem Meter. Betrieben werden sie wahlweise mit traditionellen Pyramidenkerzen oder Teelichtern. In der ehemaligen DDR gab es eine sehr ausgefallene Weihnachtspyramide. Sie bestand aus vergoldetem Blech. Am Flügelrad befanden sich winzige Klöppel, die bei Betrieb gegen zwei seitlich angebrachte Klangschalen schlugen.