Pfefferkuchenhaus

Bald ist es nun wieder so weit: Die vorweihnachtliche Wärme erfüllt unsere Herzen. Überall umschmeicheln süße Düfte die Nase. Die Warenhäuser füllen sich mit verlockenden Naschereien und die kalte Jahreszeit lässt alle näher zusammenrutschen. Gemeinsame Aktivitäten erfreuen uns und finden besonderes jetzt große Beachtung. In vielen Familien wird gemeinsam gebastelt und gebacken. Viele kleine und große Leckereien werden mit viel Liebe und Kreativität gestaltet und in gemütlicher Runde genossen. Stollen erfreuen sich auch als Geschenke größter Beliebtheit.

Stollen sind sehr vielseitig abwandelbar

Gute Stollen gehören zu einer perfekten Weihnachtszeit einfach dazu. Aus Butter, Zucker, Milch, Mehl und Hefe wird ein einfacher Hefeteig bereitet, welcher auf die verschiedensten Weisen und nach jedem individuellen Geschmack weiter verfeinert werden kann. Traditionell gehören Zitronen- und Orangenschale sowie Rosinen (am besten in Rum eingeweicht) in den Stollen. Als zusätzliche Gewürze kommen Zimt, Nelkenpulver, Kardamon und Muskat für die Verfeinerung der beliebten Weihnachtsbrote in Frage. Wem dies nicht zusagt, findet vielleicht im Nussstollen seinen Favoriten. Außerdem gibt es feine Variationen mit Mohn und Marzipan. Der traditionelle Hefeteig ist heute nicht mehr die alleinige Basis für Stollen. Inzwischen gibt es auch einige interessante Rezepte für Weihnachtsbrote aus Backpulverteig.

Allerdings sollten Sie Ihre Christstollen vor ihren Naschkatzen in Sicherheit bringen, denn gut verpackt und kühl gelagert entfalten sie erst nach zwei bis drei Wochen ihr volles Aroma. Versteckt unter einer dicken Schicht Puderzucker zaubern die Weihnachtsbrote dann ein süßes Schneegestöber auf die Kaffeetafel. Besonders schmackhaft sind sie, wenn sie kurz vor dem Verzehr gebuttert und mit Puderzucker bestäubt werden. Der Puderzucker der Weihnachtsbrote symbolisiert übrigens den Schnee, der ein Mitteuropa zur Weihnachtszeit üblicherweise liegt.

Welche Geschichte haben die Stollen?

Die erste historische Erwähnung der Stollen findet sich im Jahr 1329 in einem Abgabebescheid der Naumburger Bäckerinnung. Die Angabe von „… zwey lange weyssene Brothe, die man Stollen nennet …“ bezieht sich auf das heute als Christstollen bezeichnete Backwerk. Allerdings waren damals viele der heute verwendeten Zutaten noch nicht üblich. Den ersten Beleg für einen Stollen nach der heutigen Auffassung gibt es aus dem Jahr 1730. Damals wurde ein Riesenstollen bei der von August dem Starken initiierten Truppenschau verteilt. Überlieferungen zufolge sollen dafür knapp 5.000 Eier verbraucht worden sein.