Dass der Nikolaus am 6. Dezember eines jeden Jahres begangen wird, leitet sich aus dem überlieferten Sterbedatum des Heiligen Nikolaus von Myra ab. Er war im vierten Jahrhundert auf dem Gebiet der heutigen Türkei als Bischof tätig und soll den Überlieferungen zufolge einige Wunder vollbracht haben. Dazu gehören beispielsweise die Mitgiftspende, das Kornwunder, das Quellenwunder, mehrere Auferweckungen und die Stillung des Seesturms. Letzteres sorgte dafür, dass der einstige Bischof von Myra auch zum Schutzpatron der Seefahrer wurde. Rund um seinen Todestag haben sich zahlreiche Bräuche entwickelt, deren Inspiration die von ihm vollbrachten Wunder waren.
In welchen Regionen ist der Nikolaustag ein gesetzlicher Feiertag?
Auf einen gesetzlichen Feiertag am 6. Dezember dürfen sich die Spanier freuen. Allerdings hat der Nikolaustag damit nichts zu tun. Die Spanier begehen mit diesem Feiertag den Jahrestag der Unterzeichnung ihrer Verfassung im Jahr 1978. In Finnland haben die Menschen am Nikolaustag schon seit 1917 frei. Der Grund ist hier, dass die Unabhängigkeitserklärung am 6. Dezember 1917 erfolgte. Eine Besonderheit stellt das Großherzogtum Luxemburg dar. Während hier die Eltern zur Arbeit müssen, haben die Kinder schulfrei, die eine Vorschule oder Grundschule besuchen.
Welche Traditionen sind zu Nikolaus üblich?
In großen Teilen Europas ist es üblich, dass in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember kleine Geschenke in die Schuhe gesteckt werden. Diese Tradition beruht auf den Überlieferungen, nach denen der heiliggesprochene Bischof von Myra drei Jungfrauen in der Nacht beschenkt haben soll. Die Schuhe wurden als Alternative für die selbst gebastelten Schiffchen, die bereits im 15. Jahrhundert als Behälter für die Gaben zum Einsatz kamen.
In der Schweiz entwickelte sich das Klausjagen. Es entstand in der Ortschaft Küssnacht am Rigi. Dort versammeln sich am Abend des 5. Dezember (falls dieser nicht auf ein Wochenende fällt) die jungen Burschen in einem weißen Hirtenhemd. Der Zug durchs Dorf findet im Dunkeln statt, denn nach einem einleitenden Böllerschuss wird die Beleuchtung der Straßen abgeschaltet. Ursprünglich sammelten sie Gaben nach dem Vorbild von Halloween ein. Seit dem frühen 20. Jahrhundert hat sich das umgekehrt. Seither sind die Burschen am Vorabend von Nikolaus mit den Schmutzli unterwegs, die – ähnlich wie beim Karneval – kleine Gaben an die Bewohner verteilen. Diese Tradition erobert inzwischen auch Teile von Süddeutschland.
Auch in Bremen gibt es mit dem Sunnerklauslaufen eine ganz eigene Tradition rund um den Nikolaus. Dabei ziehen Kindergruppen am Nachmittag des 6. Dezember durch die Innenstadt und machen vor den Geschäften Halt. Dort werden Sprüche aufgesagt oder Lieder gesungen in der Hoffnung, dafür als Belohnung Süßigkeiten zu erhalten.
Quelle: nikolaus-von-myra.de, Discovery Channel, Weser Kurier