In Deutschland findet genau wie in den meisten europäischen Ländern die Bescherung am späten Nachmittag am Heiligabend statt. Das heißt, die Kinder haben die Möglichkeit, genau darauf zu achten, ob der Weihnachtsmann tatsächlich zu ihnen kommt oder nicht. Eltern und Großeltern in einigen anderen Ländern haben es da deutlich einfacher. Beispielsweise Großbritannien und die USA halten nach wie vor an der üblichen Tradition der Geschenkübergabe um Mitternacht in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember fest. Eltern in Deutschland müssen sich also etwas einfallen lassen.
Unterschätzen Sie die Aufmerksamkeit der Kinder bei der Bescherung nicht!
Viele Eltern und Großeltern sind der Überzeugung, dass die enorme Aufregung und Vorfreude die Kinder daran hindert, genau darauf zu achten, von wem ihnen die Weihnachtsgeschenke übergeben werden. Auf die Ablenkung durch die Aufregung sollten Sie sich aber besser nicht verlassen. Uns ist ein Beispiel bekannt, bei dem ein Vierjähriger den Weihnachtsmann fragte, wieso er die Armbanduhr seines Vaters trug. In einem anderen Fall fiel einem dreijährigen Mädchen auf, dass der Weihnachtsmann bei einer größeren Weihnachtsfeier die gleichen Filzstiefel wie ihr Großvater anhatte. Das könnte den Weihnachtsmann tatsächlich in Erklärungsnot bringen. Auch der dritte Fall ist lustig, denn hier parkte der Großvater den Sack mitsamt der Verkleidung vor der Wohnungstür. Als Nachbarn klingelten, um Leckereien zu übergeben, fand der kleine Sohn des Hauses den Sack und schaute neugierig hinein.
Nachbarschaftshilfe macht die Bescherung einfacher
Der Weihnachtsmann muss also bei der Bescherung „perfekt“ sein und seine Utensilien anschließend gut verstecken. Bedenkenswert ist auch, dass sich selbst jüngere Kinder schnell darüber wundern, wenn zur Geschenkübergabe stets die gleichen Angehörigen verschwunden sind. Deshalb kommt hier der Nachbarschaftshilfe eine wichtige Bedeutung zu. Wenn Familien mit Kindern die Zeiten des Besuchs des Weihnachtsmanns gut aufeinander abstimmen, können sie sich außerdem die Mehrfachanschaffung von Kostümen sparen oder zusammenlegen und ein höherwertiges Weihnachtsmannkostüm kaufen.
Niemand will der Weihnachtsmann sein: Was tun?
Auch dafür gibt es gute Lösungen. Wer eine große Küche hat, kann im Wohnzimmer schon in der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember alles vorbereiten und den Zugang zum Wohnzimmer bis zur Bescherung sperren. Allerdings lässt sich das in der Praxis nicht immer umsetzen. Alternativ kann ein Elternteil die Kinder in ihrem eigenen Zimmer beschäftigen, sodass der andere Elternteil heimlich die Geschenke unter den Weihnachtsbaum legen kann. Falls es weiße Weihnachten gibt, bietet sich ein Gang ins Freie und die Ablenkung mit einer zünftigen Schneeballschlacht förmlich an. Viele Eltern gehen einen noch einfacheren Weg und ziehen die Geschenkübergabe auf den frühen Nachmittag vor. Das bietet sich vor allem bei kleineren Kindern an, die noch regelmäßig Mittagsschlaf halten. Hier ist auch die Erklärung einfach. Der Weihnachtsmann muss so viele Kinder besuchen, dass es ihm leider nicht überall gelingt, die Geschenke persönlich zu übergeben.