Pfefferkuchenhaus

Der Weihnachtsstollen ist eine Leckerei, die zu den Feiertagen und auch im Advent nicht fehlen darf. Die Ernteausfälle können die Kosten für die weihnachtliche Backware 2018 allerdings erhöhen.

Die Weihnachtsstollen bestehen zum überwiegenden Teil aus Weizenmehl. Bei diesem Getreide hat die lange Hitze- und Dürreperiode im Sommerhalbjahr 2018 immense Ernteausfälle bewirkt. Die Konsequenz sind deutlich erhöhte Handelspreise für Weizen und in der Folge auch für Weizenmehl.

Nicht nur die Weihnachtsstollen kosten künftig mehr

Im Jahr 2018 macht sich noch die Tatsache bemerkbar, dass die meisten Weihnachtsstollen bei den großen Herstellern bereits in den Vorratslagern gelandet sind. Das heißt zu Verkaufsbeginn Anfang Oktober sind voraussichtlich noch keine Preiserhöhungen zu erwarten. Anders dürfte sich die Lage kurz vor den Feiertagen gestalten, denn dann kommen Christbrote in den Handel, die aus Mehl gebacken werden, welches von den Großbäckereien im Oktober und November eingekauft wird. Von der hessischen Bäckerinnung wurde in offiziellen Statements bereits angekündigt, dass die Preise für Brot und Brötchen höher werden. Bei den Stollen dürfte das aufgrund des hohen Mehlanteils nicht anders aussehen. Die massiven Ernteausfälle waren nicht nur in Deutschland zu beobachten, sondern betrafen auch die „Kornkammern“ in Australien, den USA und in Russland. Getreideimporte aus Russland sind nach den bisherigen Einschätzungen in den kommenden Monaten nicht zu erwarten.

Wie hoch könnten die Preissteigerungen beim Weihnachtsstollen ausfallen?

Offizielle Voraussagen dazu gibt es noch nicht, deshalb hilft nur ein Blick auf die Entwicklung der Weizenpreise. Von Jahresbeginn 2018 bis zu Veröffentlichung der ersten Berichte zu den Ernteausfällen erhöhte sich der Weizenpreis an den Rohstoffbörsen von 155 auf 216 Euro pro Tonne. Nach einer kleinen Flaute lag er Ende August wieder über der Marke von 200 Euro pro Tonne. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass die vollen 25 Prozent Preiserhöhung beim Weizen komplett auf die Preise für die Endprodukte durchschlagen, da auch andere Zutaten enthalten sind, deren Kosten durch gute Obsternten und Weintraubenernten gefallen sind. Allerdings werden diese Kostenvorteile auch beim Weihnachtsstollen durch Kostenerhöhungen in anderen Bereichen „aufgefressen“. So haben sich beispielsweise die Transportkosten durch rasant gestiegene Kraftstoffpreise erhöht. Die Kunden müssen sich also überraschen lassen, welche Preise auf den Etiketten der Christbrote in den Regalen der Discounter und Bäckereien in der Vorweihnachtszeit 2018 ausgewiesen werden.

Quelle: Börse Frankfurt, Bäckerinnung Hessen