Weihnachtsbaumkugel

Beim Nussknacker werden funktionelle und dekorative Varianten unterschieden. Das rein funktionelle Werkzeug zum Knacken von Nüssen besteht aus zwei Hebeln, die mit zwei bogenförmigen Aussparungen für unterschiedliche Arten und Größen von Nüssen ausgestattet sind. Historiker sind der festen Überzeugung, dass dieses Werkzeug von Aristoteles erfunden wurde. Das heißt, es dürfte bereits auf eine fast 24 Jahrhunderte umfassende Geschichte zurückblicken. Zur gleichen Zeit sollen auch die ersten dekorativen Varianten entwickelt worden sein. Ein bronzenes Modell wurde bei Ausgrabungen in der Nähe von Tarent in Süditalien gefunden. Dessen Entstehung wurde auf das vierte Jahrhundert vor Beginn der Christlichen Zeitrechnung datiert.

Warum sehen Nussknacker meistens ein wenig grimmig aus?

Viele Menschen glauben, dass Nussknacker deshalb ein grimmiges Gesicht haben, weil der Mund aufgrund der zu erfüllenden Funktion recht groß sein muss. Tatsächlich hat das aber einen ganz anderen Grund. Sie stellen immer Figuren der sogenannten Obrigkeit dar. Besonders häufig weisen die Bemalungen darauf hin, dass es sich bei den Figuren entweder um Husaren (Soldaten der leichten Kavallerie), Gendarmen (also Polizeiangehörige) oder um Könige handelt. Anders präsentieren sich die Nussknacker, die in Norditalien hergestellt werden. Hier stehen lustige und volkstümliche Figuren im Vordergrund.

Wie entwickelten sich die Nussknacker weiter?

Diese dekorativen Figuren mit Nussknackerfunktion erlebten in Europa einen Aufschwung ab dem Mittelalter. Damals waren sie aufgrund der hohen Preise allerdings den Gutbetuchten vorbehalten. Ab dem 18. Jahrhundert wurden sie von den Holzschnitzern aus Südtirol und der deutschen Region rund um Garmisch-Partenkirchen entdeckt. Später eiferten den dortigen Schnitzern auch die Holzhandwerker aus dem Erzgebirge nach. Mittlerweile sind auch sehr preiswerte Varianten zu bekommen, die nicht mehr komplett in Handarbeit hergestellt werden. Viele Teile entstehen mittlerweile auf der Drechselbank. An einem solchen Herstellungsverfahren hatte sich Überlieferungen zufolge zum Ende des 15. Jahrhunderts auch bereits Leonardo da Vinci versucht.

Wo können rekordverdächtig große Nussknacker besichtigt werden?

Der größte Nussknacker der Welt stellt den Ritter Borso von Riesenburg dar. Er misst stolze 10,10 Meter Höhe und bringt 3.285 Kilogramm auf die Waage. Wer ihn besichtigen möchte, muss sich nach Neuhausen im Erzgebirge begeben. Dort ziert der Riesennussknacker den Eingang zu einem Museum, welches sich dieser Sparte der Advents- und Weihnachtsdekoration widmet. Ein weiteres Großexemplar kann alljährlich auf dem Weihnachtsmarkt in Osnabrück bewundert werden. Er ist rund sechs Meter hoch.

Quelle:nussknackermuseum-neuhausen.de