Weihnachtslandschaft mit Kerze

Wer sich Schottland als Ziel für seinen Weihnachtsurlaub ausgesucht hat, sollte ein Gesetz kennen, welches dort am 5. Dezember 2016 in Kraft getreten ist. Mit diesem Gesetz wurden die bereits im Land geltenden Rauchverbote noch einmal erweitert. Nun dürfen auch die Insassen eines Autos nicht mehr rauchen, wenn sich Kinder mit im Auto befinden. Wer trotzdem dabei erwischt wird, dass er in Anwesenheit von Kindern im Auto zum Glimmstengel greift, muss mit einem Bußgeld rechnen, welches umgerechnet knapp 120 Euro beträgt. Diese Ergänzung zu Anti-Raucher-Gesetzen in Schottland wurde bereits im Jahr 2015 beschlossen. Bei dem Beschluss waren sich die Mitglieder des Parlaments vollständig einig.

Gibt es außer Schottland weitere Länder mit einem solchen Rauchverbot?

Auch bei Reisen nach Großbritannien und Wales muss ein solches Rauchverbot beachtet werden, wie es gerade eben in Schottland eingeführt wurde. Dort darf bereits seit dem Herbst 2015 im Auto nicht mehr geraucht werden, wenn Kinder anwesend sind. Inzwischen werden auch in Deutschland erste Stimmen laut, die eine Erweiterung der hier geltenden Rauchverbote auf Autofahrten mit Kindern fordern. Allen voran stellt Marlene Mortler, die zur CSU gehörende Drogenbeauftragte der Bundesregierung genau diese Forderung auf. Unterstützung bekommt sie von der Deutschen Ärztekammer sowie vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg.

Welche Begründung hat das Rauchverbot im Auto?

Josef Mischo, einer der Sprecher der Deutschen Ärztekammer, verweist in seinem Statement vor allem auf das Risiko eines plötzlichen Kindstods, welches durch das Passivrauchen signifikant erhöht wird. Als weitere Fakten zu Gunsten eines Rauchverbots bei Autofahrten mit Kindern nach dem Vorbild von Schottland benannte er die Verschlimmerung von Asthma, die Erhöhung des Blutdrucks sowie das erhöhte Risiko für Krebs sowie für andere Erkrankungen der Atemwege. Seine Argumente werden vom Krebsforschungszentrum gestützt. Dort haben Praxistests erwiesen, dass die Konzentration von Feinstaubpartikeln und Tabakrauch im Auto selbst bei geöffnetem Fenster schnell die Werte erreicht, die in einer stark frequentierten Raucherkneipe gemessen werden.

Quelle: dpa, Reuters