Weihnachtsstern

Chanukka ist ein sich über acht Tage hinweg erstreckendes Fest aus dem jüdischen Glauben. Die Bezeichnung wird mit Lichterfest übersetzt. Im Jahr 2017 beginnt es am 13. Dezember und endet am 20. Dezember. Bei genauer Betrachtung haben sowohl die Ursprünge als auch die Traditionen einige Gemeinsamkeiten mit dem Weihnachtsfest nach dem Glauben der evangelischen und katholischen Kirche. In beiden Fällen liegen Ereignisse zugrunde, die üblicherweise als Wunder bezeichnet werden.

Worauf basieren Weihnachten und Chanukka?

Dem Weihnachtsfest nach dem katholischen und evangelischen Glauben liegt die Geburt Jesu Christi zugrunde. Er soll den Überlieferungen zufolge am 25. Dezember in einem Viehstall in Betlehem das Licht der Welt erblickt haben und ist die Leitfigur des Christentums. Das Wunder liegt hier darin, dass unter äußerst ungünstigen Umständen ein gesundes Kind geboren wurde, das als Sohn Gottes die Rolle des Messias einnehmen sollte.

Chanukka geht auf die Wiedereinweihung eines jüdischen Tempels in Jerusalem im Jahr 164 vor Beginn der Christlichen Zeitrechnung zurück. Bei der Wiedereinweihung gab es nicht genug geweihtes Öl, um den Menora genannten Leuchter mit sieben Armen im Tempel durchgängig beschicken zu können. Den Überlieferungen zufolge reichte das geweihte Öl nur für einen Tag und die Herstellung von Nachschub beim geweihten Öl dauerte acht Tage. Das damalige Wunder bestand darin, dass die Menora trotz des geringen Ölvorrats trotzdem acht Tage lang brannte. Darauf basiert heute auch der inzwischen neunarmige Leuchter, dessen acht Kerzen zu Chanukka nacheinander angezündet werden. Der neunte Arm beherbergt den Schamasch, was übersetzt Diener bedeutet. Nur mit dieser Kerze dürfen nach dem Sprechen der Brachot genannten Segnungen die anderen Kerzen angezündet werden.

Wie feiern die Juden Chanukka?

Hier ist vor allem ein Blick auf die Traditionen in Familien interessant, in denen sowohl Juden als auch Menschen mit katholischem oder evangelischen Glauben leben. Fallen Weihnachten und Chanukka terminlich zusammen (das wird 2019 wieder der Fall sein), finden sich in den Haushalten sowohl Weihnachtsbäume als auch Chanukka-Leuchter. Das heißt, die beiden Feste konkurrieren nicht miteinander, sondern können in einem friedlichen Nebeneinander begangen werden. Es handelt sich also um Feste, bei denen auch die Toleranz und die Akzeptanz eine wichtige Rolle spielen. Genau wie zu Weihnachten bei den Christen haben sich auch bei den Juden besondere kulinarische Spezialitäten einen festen Platz erobert. Bei den Süßspeisen zu Chanukka stehen Krapfen (Sufganiyah genannt) und Kartoffelpuffer (Latkes) ganz oben auf der Rangliste.

Ein Unterschied besteht darin, dass es zum Anzünden der Chanukka-Leuchter eine Zeremonie und eine bestimmte Reihenfolge sowie einen vorgeschriebenen Zeitpunkt zu beachten gibt, während bei den Christbaumkerzen und Adventskranzkerzen jeder die freie Wahl hat. Die Reihenfolge kann von den Feiernden mit jüdischem Glauben entweder nach den Vorgaben des Rabbis Meir von Rothenburg oder des Rabbis Joseph ben Solomon Colon gewählt werden. Geschenke und die Fokussierung auf die praktizierte Nächstenliebe haben beide Feste gemeinsam. Im jüdischen Fest kommen sie beispielsweise durch die Zedaka zum Ausdruck. Das sind Münzen, die an Kinder verschenkt werden. Sie sollen von den bedachten Kindern an gemeinnützige Organisationen gespendet werden.

Quelle: isrealogie.de