Weihnachtspaket

Normalerweise ist es möglich, dass Weihnachtsgeschenke wie Smartphones, Tablets und Fernsehgeräte auch noch „auf den letzten Pfiff“ gekauft werden können. 2016 könnte es dabei eventuell zu Problemen mit dem Nachschub kommen. So versenden beispielsweise Hersteller wie Samsung und LG ihre Produkte mit den Frachtschiffen der Hanjin-Reederei, die in Südkorea ansässig ist. Doch deren Superfrachter können bis auf wenige Ausnahmen derzeit keine Häfen mehr anlaufen. Also können sie auch nicht die Waren an Land bringen, damit sie von dort aus für die Vorbereitung des Weihnachtsgeschäfts weiter verteilt werden können. Das geht aus einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa hervor.

Hanjin-Reederei hat Konkurs angemeldet

Der Grund dafür ist, dass die Kapitäne der zu Hanjin gehörenden Schiffe die Hafengebühren nicht bezahlen können. Die Reederei benötigt allein für die momentan auf Reede liegenden und in den nächsten Tagen in den Häfen ankommenden Schiffe für die Hafengebühren dreistellige Millionenbeträge. Bei der Reederei Hanjin wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dieses Problem zu lösen. Fatal für Kunden wie LG und Samsung ist allerdings, dass die Gläubiger die auf den Hanjin-Schiffen befindliche Ladung als Sachabsicherung ihrer bestehenden Forderungen beschlagnahmen können. Die Gesamtschulden der südkoreanischen Reederei belaufen sich auf 4,9 Milliarden Euro. Die von Samsung allein auf zwei der Superfrachter bereits für das Weihnachtsgeschäft verschickten Waren machen derzeit (Stand 23. September 2016) einen Wert von rund 34 Millionen Euro aus.

Was tun bei Lieferengpässen für elektronische Weihnachtsgeschenke?

Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, Smartphones, Tablets oder TV-Geräte der von der Hanjin-Pleite betroffenen Hersteller als Weihnachtsgeschenke unter dem Baum zu legen, sollte sich in diesem Jahr frühzeitig um die Beschaffung kümmern. Ansonsten bleibt nur der Griff zum Gutschein übrig. Sollte Hanjin Shipping aufgrund einer fehlenden Lösung der schon seit längerer Zeit bestehenden wirtschaftlichen Schieflage den Betrieb einstellen, würden weltweit die Transportkapazitäten von 140 Tankern, Massengutfrachtern und Containerschiffen fehlen. Auch die Kapazitäten von einem knappen Dutzend riesiger Containerterminals fallen dann aus. Ein solcher Ausfall kann von den anderen großen Reedereien der Welt kurzfristig nicht komplett ausgeglichen werden.